“Das liebste Pferd der Welt” Philip Rüping gewinnt Championat des Landes Mecklenburg-Vorpommern

“Das liebste Pferd der Welt” Philip Rüping gewinnt Championat des Landes Mecklenburg-Vorpommern

(Redefin) Die Schimmelstute Miss Chacco PS hat es ihrem Reiter offenbar angetan und das nicht nur weil die 11 Jahre alte Pferdedame aus der Zucht und dem Besitz des Gestüts Lewitz dem 40 Jahre jungen Springreiter den Sieg im Championat des Landes Mecklenburg-Vorpommern “Land zum Leben” beschert hat. “Im Stall und im Umgang ist sie wirklich das liebste Pferd der Welt”, teilte der Sieger des Weltranglistenspringens beim Pferdefestival Redefin freimütig mit.

Gleich als erstes Paar mussten Rüping und Miss Chacco PS das Stechen um die prestigeträchtigste Prüfung des zweiten Turniertages eröffnen, waren in 34,19 fehlerfreien Sekunden fertig und daran “scheiterte” die Konkurrenz. Insgesamt neun Paare hatten das Stechen der mit 28.400 Euro dotierten Prüfung erreicht, darunter ein Routinier wie Schwedens Rolf-Göran Bengtsson. Rüpings Sportpartnerin wandelte mit dem Sieg übrigens auf den Spuren ihres Vaters Messenger. Mit dem Hengst gewann Philip Rüping 2015 das Championat beim Pferdefestival Redefin, ein Jahr später gelang das auch Japans Daisuke Fukushima mit Messenger. Wenig erstaunlich also, dass Paul Schockemöhle als Züchter und Besitzer (Gestüt Lewitz) zufrieden mit dem Resultat war.

Premiere in Redefin

Unter den Top-Drei war auch ein Springreiter, der tatsächlich zum ersten Mal beim Pferdefestival Redefin zu Gast war. Lennert Hauschild aus dem niedersächsischen Sittensen, der hinter der besten Amazone des Championats, Stephi de Boer aus Dötlingen und Querida, Platz drei belegte. Mit dem zehn Jahre alten Chino gelang ihm das Kunststück. Chinos Vater ist übrigens einer der berühmtesten, in Mecklenburg-Vorpommern beheimateten Hengste gewesen. Cellestial, der Spitzenvererber der Hengststation Schmidt in Neu-Benthen. Anvertraut wurde Chino seinem Reiter von Sophie Hinners und Richard Vogel. “Sophie ist meine Cousine”, erzählte Hauschildt stolz. Immerhin gehört die Springreiterin zu den Top-Amazonen im Pferdesport. “Ich will gern wiederkommen”, unterstreicht Lennart Hauschildt seine Eindrücke vom Pferdefestival auf dem Landgestüt, “mir gefällt es wirklich gut hier. Die Ausschreibung ist gut, die Plätze sind gut, das passt alles”. Darauf hofft er auch am Sonntag, denn dann geht es mit Chino in den Großen Preis der Deutschen Kreditbank AG (live ab 13.45 Uhr im NDR Sportclub).

Das Pferdeland Mecklenburg-Vorpommern vertraten zwei junge Damen am erfolgreichsten am zweiten Turniertag des Pferdefestivals Redefin. Die 15-jährige Emma Wiktor aus Trent und ihre Mecklenburger Stute Clara jumpten in der internationalen Kleinen Tour auf den dritten Platz und Lokalmatadorin Christin Wascher und Quincy  belegten den 10. Rang im Championat.

Finnischer Sieg im Dressurstadion

Die internationale Grand Prix Kür im Dressurstadion haben am Samstag Finnlands Kaderreiterin Emma Kanerva und der zwölf Jahre alte Wallach Mist of Titanium mit 75,59 Prozent gewonnen. Der Millennium-Nachkomme hat seine Ausbildung bei Emma Kanerva, die in Stade lebt und arbeitet, bekommen, zählte zu den Finalisten der Dressurserie Nürnberger Burg-Pokal und ist seither in den “großen Sport” hineingewachsen. Die Kür-Musik ist zudem eine zum Mitsummen, eine Version des Hits “99 Luftballons”. Mit 74,70 Prozent auf Platz zwei: Aperol und Juliane Brunkhorst, (Hamburg) die am Freitag den Grand Prix gewinnen konnten, vor Delia Eggenberger (Schweiz) mit Fairtrade (71,98 %).

Gerade mal fünf Jahre alt sind die Kandidaten der Bundeschampionats-Qualifikation: Mit der Note 8,1 sicherte sich die Italienerin Beatrice Arturi mit dem DSP-Hengst Dream Royal von Don Royal den Prüfungssieg und die Qualifikation. Mit 8,0 knapp dahinter verbuchten auch der Mecklenburger Hengst Donaudiamant und Libuse Mencke (Ganschow/ CZE) die gesicherte Qualifikation für das Championat in Warendorf. Donaudiamant war vor drei Jahren bester Mecklenburger Hengst der Körung in Redefin. Die Schwedin Lydia Jordan und Zuccador QD belegte mit der Note 8,0 ebenfalls Platz zwei. Züchter des Oldenburger Wallachs ist die Hof Kasselmann Familienstiftung. Klar das Seniorchef Ullrich Kasselmann im Dressurstadion genau hinschaute.

Reiterin acht Jahre, Pony 15 Jahre

Eine der aufregendsten Prüfungen ist beim Pferdefestival Redefin regelmäßig die Führzügelklasse. Dort tritt die Generation Zukunft an und den schönsten Eindruck hinterließ diesmal die acht Jahre alte Aurelia von Dungern aus Luhmühlen. Aurelia liebt ihre 15 Jahre alte Shetlandponystute Katina. Vorführerin war Aurelias Mutter Antonia von Dungern, Dressurausbilderin und auch international startend. Klar erkennbar: Da wächst Konkurrenz in der eigenen Familie heran.

BILDINFORMATION: Als Erste ins Stechen und am Ende Championatssieger – Philip Rüping und Miss Chacco PS. (Foto: Thomas Hellmann)